Kleiner Spaziergang in
Pfyn und Dettighofen
Zu Füssen des Städtli, von Ur-Pfyn sozusagen, liegt das Frankrichli, ein idyllischer Weiher. Pfyner und Auswärtige finden hier bei Badewetter Erholung und Musse. Die Fischer schätzen eher die frühmorgendliche Ruhe. Durch das südlich angrenzende Thurvorland, Schutzgebiet von nationaler Bedeutung, führen beschauliche Wanderwege. Pferdesport hat in Pfyn Tradition. Die Gemeinde hat dem Rechnung getragen und weist – als eine von wenigen des Kantons – spezielle Pferdesportzonen aus. Gelebt und gearbeitet wird hauptsächlich beidseits der Hauptstrasse. Zusammen mit der Steckborn- und der Poststrasse umrahmt sie das Zentrum der Gemeinde. Hier haben sich zahlreiche Bauern- und Handwerksbetriebe angesiedelt. Post, Dorfbank und Gemeindeverwaltung sind in einem modernen, 1984 eingeweihten Bau untergebracht. Nur wenige Meter davon entfernt entfaltet sich mit verstecktem Stolz die bodenständige Schönheit alter Bauernhäuser.
Für das leibliche Wohl sorgen fünf Gastwirtschaften, wovon «de Bürgi» mit seinen Schokoladespezialitäten wohl nicht nur Ansässigen ein Begriff ist.
Wackere Wanderer, die einen Anstieg nicht scheuen, gelangen über den Hirschensprung nach Dettighofen. Die Mühe wird mit einem schönen Ausblick auf das Thurtal belohnt. Der Weiler Burg erinnert durch seinen Namen daran, dass dort am Rande des Tobels einst die Burg Dettighofen stand. Mit eigenem Wein knüpft man an den in unserer Gegend früher weit verbreitet gewesenen Rebbau an. «An ein Ainödin» – wie es in alten Dokumenten heisst – liegt die Lochmühle, einst Tobelmühle genannt. Bis um 1905 war sie noch als Mehlmühle in Betrieb. Über Schauhausen, eine Zone archäologischer Funde, und den schön gelegenen Hof «Säntisblick» gelangen wir wieder nach Pfyn. Dort liegt im Osten das VSP-Areal und repräsentiert in Aufstieg und Niedergang ein Stück typisch thurgauischer, ja ostschweizerischer Industriegeschichte. In den Fabrikhallen sind heute die verschiedensten Gewerbe eingemietet. Das ehemalige Direktorenhaus – wie im 19. Jahrhundert üblich wohnte der Patron unweit seiner Fabrik – wird als denkmalpflegerisch wertvoll eingestuft.
Den Rundgang beschliessen wir im Städtli bei der paritätischen Kirche. Sie hat den heiligen Bartholomäus, einen der zwölf Apostel, als Schutzheiligen. Im Kirchenschiff erkennen wir seine Statue an der Symbolik von Schwert, geschundener Haut und abgeschlagenem Kopf. Das Städtli bietet Römerzeit zum Anfassen: sichtbarstes und eindruckvollstes Zeichen ist freigelegtes Mauerwerk. Fundgegenstände sind teils im Archäologischen Museum in Frauenfeld, teils aber auch in der Trotte ausgestellt. Dieses ehemalige Ökonomiegebäude des Schlosses mauserte sich durch fachgerechte Restaurierung zu einem Bijou.
Seitdem werden die Räume gerne sowohl von Körperschaften der Politischen Gemeinde als auch von Vereinen oder Privatpersonen genutzt. Besuchen Sie doch eine der zahlreichen Veranstaltungen und lassen Sie sich vom Charme der Trotte überzeugen. Vielleicht wollen Sie Ihr nächstes Familienfest auch in diesem historischen Gebäude begehen? Die Gemeindeverwaltung orientiert Sie über die Möglichkeiten und steht für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung.